Die Anfänge der Völkerwanderung.
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Genaueres als' über den Götterglauben unsrer Vorfahren wissen wir über die Mythologie der nordischen Germanen, wie sie in der Edda zusammengefaßt ist. Dort nannte man den obersten Gott Odhin; er feiert in seiner Burg Walhalla fröhliche Gelage mit den erschlagenen Helden, welche die Walküren, die Schlachtjungfrauen, zu ihm emporgetragen haben. Seine Gemahlin heißt Frigg; neben ihr kannte man die liebreizende Göttin Freya. Man erzählte ferner von dem jugendlichen Balder, dem Frühlingsgott; wie die lange Winternacht jährlich gleichsam den Sommer besiegt, so wird Balder von seinem blinden Bruder Hödur erlegt, den Loki, der Gott des Bösen und der Lüge, dazu angestiftet hat. Lokis Tochter hieß Hel, die finstere Todesgöttin, in deren trübseliges Reich alle die hinabsteigen, welche nicht den Tod des Kriegers auf dem Schlachtfelde sterben. In einem letzten Kampfe, so glaubte man, würden die Götter den Riesen unterliegen und die Welt untergehen; aber aus dem furchtbaren Brande werde eine bessere Welt erstehen.
Neben diesen Göttern kannten und verehrten- die Germanen noch die unendliche Menge der Elben (nord. Elfen), die in Haus und Feld, Wald und Heide hausen, der Nixen, die in den Fluten wohnen, der Zwerge, welche die Metallschätze des Erdbodens behüter>^
2. Die Zeit der Völkerwanderung.
Tie Anfänge der Völkerwanderung.
§ 8» In den römischen Grenzlanden waren römische Städte ent- Me standen, z. B. Köln, Mainz, Trier, das zeitweise die Residenz römischer Kaiser war und noch heute mächtige Ruinen römischer Bauten besitzt, sodann in den lanbe' Donauländern Augsburg, Regensburg, Salzburg, Wien. Es hatte sich an Rhein und Donau römisches Leben und römische Kultur angesiedelt; n. a. waren auch die ersten Weinreben am Rhein gepflanzt worden. Mit den Germanen trat man in Handelsverkehr. Man kaufte von ihnen Pelze, Gänsefedern, Haare, mit denen sich römische Frauen schmückten, und Bernstein, der seit alters von der Nord- und Ostseeküste nach Südeuropa gebracht wurde: dafür erhandelten die Germanen Schmucksachen, Waffen und Wein.
Allmählich kam es immer häufiger vor, daß Germanen einzeln oder in Friedliche Haufen über die Grenze wanderten. Je mehr die Bevölkerung wuchs, destotnun^ mehr fehlte es ihnen an Ackerland; die Landnot der Germanen ist eine
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Die Anfänge der Völkerwanderung.
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Genaueres als über den Götterglauben unsrer Vorfahren wissen voxv. über die Mythologie der nordischen Germanen, wie sie in der Edda zusammengefaßt ist. Dort nannte man den obersten Gott O d h i n; er feiert in feiner Burg Walhalla fröhliche Gelage mit den erschlagenen Helden, welche die Walküren, die Schlachtjungfrauen, zu ihm emporgetragen haben. Seine Gemahlin heißt Frigg; neben ihr kannte man die liebreizende Göttin Freya. Man erzählte ferner von dem jugendlichen Balder, dem Frühlingsgott ; wie die lange Witternacht jährlich gleichsam den Sommer besiegt, so wird Balder von seinem blinden Bruder Hödur erlegt, den Loki, der Gott des Bösen und der Lüge, dazu angestiftet hat. Lokis Tochter hieß Hel, die finstere Todesgöttin, in deren trübseliges Reich alle die hinabsteigen, welche nicht den Tod des Kriegers auf dem Schlachtfelde sterben. In einem letzten Kampfe, fo glaubte man, würden die Götter den Riesen unterliegen und die Welt untergehen; aber aus dem furchtbaren Brande werde eine bessere Welt erstehen.
Neben diesen Göttern kannten und verehrten die Germanen noch die unendliche Menge der Elben (nord. Elfen), die in Haus und Feld, Wald und Heide hausen, der Nixen, die in den Fluten wohnen, der Zwerge, welche die Metallschätze des Erdbodens behüten.
2. Die Zeit der Völkerwanderung.
Die Anfänge der Völkerwanderung.
§ 8. In den römischen Grenzlanden waren römische Städte ent- ®te standen, z. B. Köln, Mainz, Trier, das zeitweise die Residenz römischer Kaiser war und noch heute mächtige Ruinen römischer Bauten besitzt, sodann in den Donauländern Augsburg, Regensburg, Salzburg, Wien. Es hatte sich an Rhein und Donau römisches Leben und römische Kultur angesiedelt; u. a. waren auch die ersten Weinreben am Rhein gepflanzt worden. Mit den Germanen trat man in Handelsverkehr. Man kaufte von ihnen Pelze, Gänsefedern, Haare, mit denen sich römische Frauen schmückten, und Bernstein, der seit alters von der Nord- und Ostseeküste nach Südeuropa gebracht wurde; dafür erhandelten die Germanen Schmucksachen, Waffen und Wein.
Allmählich kam es immer häufiger vor, daß Germanen einzeln oder in Friede Haufen über die Grenze wanderten. Je mehr die Bevölkerung wuchs, desto derunz. mehr fehlte es ihnen an Ackerland; die Landnot der Germanen ist eine
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Bei der Erziehung ihrer Kinder sahen die alten Deutschen hauptsächlich barauf, daß sie gefuub, kräftig und abgehärtet würden, und daß sie Zucht und Sitte hochhalten lernten. Wenn ein Sohn das achtzehnte Jahr erreicht hatte, würde er wehrhaft gemacht; der Vater führte ihn in die Versammlung der freien Männer; hier würden dem Jünglinge Schilb und Speer übergeben, und er mußte geloben, ein wackerer Mann und tapferer Krieger zu werben.
Die alten Deutschen hatten keine stänbige Obrigkeit. Jebet freie Mann war in seinem Hause König, Richter und Priester. Angelegenheiten des ganzen Volkes würden von bet Versammlung aller freien Männer beraten. Für den Krieg würde bet tapferste Mann zum Heerführer ober Herzog erwählt.
Die Religion bet alten Deutschen war heibnisch. Ihren vornehmsten Gott nannten sie Woban. Sie stellten sich ihn als einen gewaltigen Kriegsmann vor. Zn ihm nach Walhalla kamen nach ihrem Glauben alle biejenigen, welche auf Erben gut und tapfer waren. Dort erfreuten sie sich in alle Ewigkeit an Jagb, Waffenspiel und Festgelagen. Die Bösen und Feigen kamen nach Nebelheim, an einen finstern, kalten Ort. Die Götter würden nicht in Tempeln, sonbern in heilig gehaltenen Wälbetn verehrt.
Die alten Deutschen waren ein gutmütiges, treuherziges Volk. Es wirb ihnen zwar nachgesagt, daß sie einen unbänbigen Hang zum Trunk und Würfelspiel hatten. Doch größer und Zahlreicher als ihre Fehler waren ihre guten Eigenschaften. Sogar ihre Feinde, die Römer, rühmten ihre Sittenreinheit, Gastsreunbfchaft und ihre Treue.
Ii. pte Deutschen im Kampfe mit den Mömern.
1. Die Cimbern und Teutonen.
Im Jahre 113 vor Christi Geburt würde nach Rom die Nachricht gebracht, vom Norben her rückten ungeheure Scharen von sremben Kriegsmännern gegen die Alpen. Es seien Männer von riesiger Größe mit rötlichem Haar und so feurigen blauen Augen, daß niemanb ihren Blick ertragen könne. Den streitbaren Männern folgten die Frauen und Kinder auf Wagen. Woher sie kamen, wußte man nicht. Einer Wolke gleich wälzten sie sich gegen Gallien und Italien, und niemanb vermochte ihnen in der Schlacht stanb zu halten. Es waren bies die Cimbern und Teutonen, zwei beutjche Völkerschaften. Sie waren von ihren Wohnsitzen an der untern Elbe ausgezogen mit Weib und Kind und all ihrer beweglichen Habe, um in einem fruchtbareren Laube bessere Wohnsitze zu suchen. Die Römer wollten
1*
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Extrahierte Ortsnamen: Walhalla Christi Rom Gallien Italien
Aus der reichsliindischeir Widjtf.
I. Gksaß-Lotßringen zur Zeit der Vömertzerrschaft.
1. Die ältesten Bewohner des Reichslandes.
Die ältesten Bewohner des Reichslandes waren die Kelten. Dieses Bolk hatte in den frühesten Zeiten England, Frankreich und einen großen Teil von Deutschland inne. Es bildete aber in keinem der genannten Länder einen einheitlichen Staat, sondern zerfiel in eine große Zahl von Stämmen, die sich oft blutig befehdeten. Drei von diesen Stämmen saßen im Elsaß: die Rauraker im Sundgau, die Sequaner im Ober-Elsaß, die Mediomatriker im Unter-Elsaß. Diese dehnten sich bis nach Lothringen hinein aus, wo auch ihre Hauptstadt Divodurum, das spätere Metz, lag. Nördlich von ihnen wohnten die Trevirer mit der Hauptstadt Trier: den südlichen Teil Lothringens besaß der Stamm der Leuker.
Die Kelten waren Heiden und verehrten verschiedene Götter, z. B. den Sonnengott Bel und den Kriegsgott Hesns. Dunkle Haine, geheimnisvolle Quellen, hochragende Felsspitzen hielten sie Tür die Wohnsitze ihrer Gottheiten. Solche heilige Stätten waren im Elsaß der Tännichel bei Rappoltsweiler, der Lottelsels auf dem Schneeberg, der Ungersberg bei Weiler. Den Göttern dienten eigene Priester, welche Druiden hießen; auch gab es Priesterinnen. Druidinnen genannt. Neben den Priestern hatte der Adel alle Gewalt.
Die Kelten waren große, starke Männer mit langen, blonden Haaren und blauen Augeu. Ihre Nahrung war einfach und bestand aus Milch, Käse, wilden Früchten und Wildbret. Aus kühnen Jagdzügen erlegten sie in den großen Wäldern und Sümpfen Wölfe, Bären, Eber und Auerochsen. Neben Jaad war Krieg ihre Lieblingsbeschäftigung. Tapfer griffen sie den Feind an; doch, wenn ihnen der erste Schlag mißlang, verzagten ste leicht. Auch Zank- und Händelsucht, insbesondere Eitelkeit und Prahlerei wurden an ihnen getadelt.
-• Wie das Reichsland römisch wurde.
Zwei Feinde machten den Kelten oder Galliern im heutigen Reichslande ihre Wohnsitze streitig: germanische Scharen und die
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Extrahierte Personennamen: Bolk
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Deutschland Elsaß Ober-Elsaß Lothringen Lothringens Hesns Ungersberg
Die Anfnge der Vlkerwanderung.
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Genaueres als der den Gtterglauben unsrer Vorfahren wissen wir der die Mythologie der nordischen Germanen, wie sie in der Edda zusammengefat ist. Dort nannte man den obersten Gott Odhin; er feiert in seiner Burg Walhalla frhliche Gelage mit den erschlagenen Helden, welche die Walkren, die Schlachtjungfrauen, zu ihm emporgetragen haben. Seine Gemahlin heit Frigg; neben ihr kannte man die liebreizendegttm F r e x) a. Man erzhlte serner von dem jugendlichen B a l d e r, dem Frh-lingsgott; wie die lange Witternacht jhrlich gleichsam den Sommer besiegt, so wird Balder von seinem blinden Bruder Hdur erlegt, den Loki, der Gott des Bsen und der Lge, dazu angestiftet hat. Lokis Tochter hie H e l, die finstere Todesgttin, in deren trbseliges Reich alle die hmaf)-steigen, welche nicht den Tod des Kriegers auf dem Schlachtfelde sterben. In einem letzten Kampfe, so glaubte man, wrden die Götter den Riesen unter-liegen und die Welt untergehen; aber aus dem furchtbaren Brande
werde eine bessere Welt erstehen.
Neben diesen Gttern kannten und verehrten die Germanen noch die unendliche Menge der E l b e n (nord. Elfen), die in Haus und Feld, Wald und Heide hausen, der Nixen, die in den Fluten wohnen, der Zwerge, welche die Metallschtze des Erdbodens behten.
2. Die Zeit der Vlkerwanderung.
Tie Anfnge der Vlkerwanderung.
8. In den rmischen Grenzlanden waren rmischestdte ent- ri|^en standen, z. B. Kln, Mainz, Trier, das zeitweise die Residenz rmischer Kaiser Grenz-war und noch heute mchtige Ruinen rmischer Bauten besitzt, sodann in den Donaulndern Augsburg, Regensburg, Salzburg, Wien. Es hatte sich an Rhein und Dvnau rmisches Leben und rmische Kultur angesiedelt; u. a. waren auch die ersten Weinreben am Rhein gepflanzt worden. Mit den Germanen trat man in Handelsverkehr. Man kaufte von ihnen Pelze, Gnsefedern, Haare, mit denen sich rmische Flauen schmckten, und Bern-stein, der seit alters von der Nord- und Ostseekste nach Sdeuropa gebracht wurde; dafr erhandelten die Germanen Schmucksachen, Waffen und Wein.
Allmhlich kam es immer hufiger vor, da Germanen einzeln oder in solche Haufen der die Grenze wanderten. Je mehr die Bevlkerung wuchs, desto derung. mehr fehlte es ihnen an Ackerland; die Landnot der Germanen ist eine
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Kmpfe der Rmer und Germanen.
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Bei dieser Art der Bewirtschaftung braucht ein Volk von nur miger Kopfzahl ein sehr groes Areal. Sobald man sich demnach in feste Grenzen eiuaeschlossen sah, drohte bestndig die Gefahr der bervlkerung, und es muten immer von neuem berschssige Mengen des Volkes wandern, zu-mal wenn Miwachs oder Viehseuchen die Not verschrften.
e) Das Geistesleben der Germanen fand seine Bettigung in Poesie und Religion. Taten der Götter, Helden- und Stammessage sind der In-halt der Lieder; die Form ist der Stabreim.
f) Religise Vorstellungen. Jeder Stamm verehrte seme besondre Gruppe von Gttern, zu denen er gelegentlich Götter andrer Stmme gesellt
So wird der Windgott der niederrheinischen Germanen, Sachsen und Dnen, Wodan, zum Fhrer der Götter, zum Spender und Schtzer einer hheren Kultur und findet allmhlich bei allen Germanen Verehrung. Thor (Donar), der nordgermanische Donnergott, der die Riesen ttet, wird allgemein zum Freund der sehaft gewordenen germanischen Bauern.
Bezeichnend aber fr den kriegerischen Charakter des Volkes ist es, da bei den Katten der junge Mann einen eisernen Ring trgt, bis er einen Feind erschlagen hat. Der Ring kennzeichnet ihn als Knecht des Tiwas (tu), des Herrn der die Geschicke der Menschen, aus dessen Knechtschaft er sich durch ein ihm wohlgeflliges Opfer lst.
Die Gemtswelt der Naturvlker ist reich an Vorstellungen von allerlei feindlichen und freundlichen Mchten. Vieles vom Glauben unserer Vorfahren hat sich im Aberglauben, in Sitten und Gebruchen bis in die Gegenwart erhalten.
Ein hochbegabtes Volk, zeigen die Germanen doch im Charakter die ungezgelte Wildheit der Barbaren. Pflichten gegen ihr Volk und Vaterland kannten sie nicht: der Bruder des Arminius kmpfte auf rmt
scher Seite!
3. kmpfe der Rmer und Germanen.
Gimborn und Teutonen. Am Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. waren die Cimbern aus ihren Wohnsitzen von der unteren Elbe und Eider aus-gewandert und an den Grenzen des Rmischen Reiches erschienen. Die Niederlage unfern des linken Rhoneufers (bei Arausio?) im Jahre 105 ver-glichen die Rmer dem Tage von Camm. Aber Marius bannte den cim-brischen Schrecken", der die Hauptstadt ergriff. Bei Aqua Sexti (Aix in der Provence) vernichtete er 102 die Teutonen und im folgenden Jahre mit Lutatius Katulus bei Vercell die Cimbern, die der den Brenner gezogen waren. *
tz 6. Kmpfe an der Rheingrenze. Kaum ein halbes Jahrhundert spter hatte Ariovist suebische Scharen der den Oberrhein in das heutige Elsa gefhrt und sie dort angesiedelt, ebenso wie Csar gewillt, die gallischen Kelten zu unterwerfen. Aber dieser warf ihn 58 v. Chr. (sdwestlich von Mlhausen) zurck, ebenso drei Jahre darauf die Usipeter und Tenkterer, als sie den Unterrhein berschritten hatten, und ging chlielich selbst zweimal der den Strom, nicht um deutsches Land zu erobern, nur um den Germanen seine Macht zu zeigen und sie dadurch vom Vordringen nach Westen abzuschrecken.
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Extrahierte Personennamen: Camm Marius Marius Lutatius_Katulus Elsa
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Wiehern heiliger Rosse, dem Vogelflug und den Runen (d. h. Zeichen, die man in Stbchen von Baumzweigen eingeritzt hatte). Tempel und Gtterbilder hatten die Deutschen nicht; die Götter erschienen ihnen zu erhaben, um in Gebuden von Menschenhnden wohnen zu knnen oder in menschlicher Ge-statt abgebildet zu werden. An ein zuknftiges Leben glaubten sie fester, als irgend ein heidnisches Volk. Darum kannten sie keine Todesfurcht. Wurden doch die im Kampfe gefallenen Helden von den W a l k r e n, den Schildjung-frauen Wuotans, nach der Himmelsburg Walhall emporgetragen, wo sie alles in Flle fanden, was sie auf Erden beglckte: unaufhrliche Helden-kmpfe, frhliche Jagden, festliche Schmausereien. Die Feigen und die Gott-losen dagegen waren von Walhalls Freuden ausgeschlossen; sie kamen in das schaurige unterirdische Reich der Hel (die Hlle) und muten dort in ewiger Finsternis schmachten.
38.
Beziehungen der Germanen zu den Rmern (bis zur Vlker-Wanderung).
1. Zwei Jahrhunderte friedlichen Verkehrs. Seit der Schlacht im Teutoburger Walde wagten die Rmer es nicht mehr, die Eroberung des freien Germaniens zu versuchen.
So blieb der Rhein im O st e n und die obere D o n a u im N o r d e n die Grenze des rmischen Reiches gegen Deutschland. Aus den festen Stand-lagern, welche die Rmer an beiden Grenzen errichteten, entstanden in der Folge wichtige Städte, z. B. am linken Rheinufer: Worms, Mainz, Koblenz, Bonn, Kln, ferner Trier und Aachen; auf der rechten Donau-feite: Regensburg, Augsburg, Salzburg, Wien.
Nur im Sdwesten Deutschlands berschritt die Herrschaft der Rmer die Grenzflsse Rhein und Donau durch die Grndung der sogenannten Zehntlande. Zu deren Schutz gegen die Germanen legten sie einen stark befestigten Grenzwall, den Pfahl graben, an, der 60 Meilen lang von der oberen Donau (bei Regensburg) bis zur Lahnmndung sich erstreckte. Hier entwickelte sich allmhlich ein lebhafter friedlicher Verkehr zwischen Rmern und Germanen, und hier machte sich zuerst der Einflu der rmischen Kultur geltend. Namentlich brachten die Rmer dahin den Weinbau, und wo sie warme Quellen fanden, legten sie Bder an (Badenweiler, Baden-Baden, Wiesbaden). Auch traten immer hufiger germanische Jnglinge in rmische Kriegsdienste und lernten hier rmische Sprache, Bildung und Kriegskunst. Fast zwei Jahrhunderte dauerte dieser im ganzen friedliche Ver-kehr. Dann aber lud die zunehmende Schwche und Zerrttung des rmischen
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e. Die Gtterdmmerung.
Dereinst wird die ganze jetzigewelt nebst den Gttern untergehen durch die Gtter-d mmerung. Da werden die alten Riesen und bsen Mchte, die von den Asen ber-wunden und gefesselt waren, darunter auch der bse Loki, von ihren Banden los, und er-heben sich zum letzten Kampfe gegen die guten Götter. In diesem Kampfe fallen sowohl die Asen, als die Riesen, und dabei geht die ganze Welt in Flammen auf. Aber nach diesem Weltbrand erhebt sich aus dem Meere eine neue, schnere Erde. Auch Baldur er-wacht zu neuem Leben, und es beginnt eine neue, bessere Weltordnung, in der kein bel mehr sein wird.
5. (6870.)
Beziehungen der Germanen zu den Rmern (bis zur Vlkerwanderung).
1. Die ersten Kampfe der Germanen mit den Rmern. Zunchst waren die Germanen den Rmern durch den Kriegszug der Cimbern und Teutonen (113101 v. Chr.) bekannt geworden (f. Teil I, 53).
Csar eroberte im gallischen Kriege (5851 v. Chr.) nach der Ver-treibung des Ariovist das linke Rheinufer und ging zweimal der den Rhein, kehrte aber bald ohne weiteren Erfolg wieder zurck (s. Teil I, 54).
Unter Augustus wurde (15 v. Chr.) das rechte Donauufer durch des Kaisers Stiefshne Drusus und Tiberius zu rmischen Provinzenge-macht (s. Teil I, 57).
So war der Rhein im Osten und die obere Donau im Norden die Grenze des rmischen Reiches gegen Deutschland. Aus den festen Stand-lagern, welche die Rmer an beiden Grenzen errichteten, entstanden in der Folge wichtige Städte, z. B. am linken Rheinufer: Worms, Mainz^ Koblenz, Bonn, Kln, ferner Trier und Aachen; auf der rechten Donau-feite: Regensburg, Augsburg, Salzburg, Wien.
Als darauf die Rmer in das Innere von Deutschland vorge-drnngen waren und die Volksstmme zwischen Rhein und Elbe zur Unter-werfung gebracht hatten, gelang es den Deutschen unter der Fhrung des jungen Cheruskerfrsten Arminius (Hermann), sich durch die Schlacht im Teutoburger Walde, 9 n. Chr., von der Herrschaft der Rmer zu be-freien (s. Teil I, 57).
2. Zwei Jahrhunderte friedlichen Verkehrs. Seit der Schlacht im Teutoburger Walde wagten die Rmer es nicht mehr, die Eroberung des freien Germaniens zu versuchen. Nur im Sdwesten Deutschlands berschritt die Herrschaft der Rmer die Grenzflsse Rhein und Donau durch die Grn-dung der sogenannten Z e h n t l a n d e. Zu deren Schutz gegen die Germanen legten sie einen stark befestigten Grenzwall, den Pfahl graben, an, der 60 Meilen lang von der oberen Donau (bei Regensburg) bis zur Lahnmndung
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Extrahierte Personennamen: Augustus Tiberius Hermann)
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Drusus Rhein Donau Deutschland Worms Bonn Aachen Regensburg Augsburg Salzburg Wien Deutschland Rhein Germaniens Deutschlands Rhein Regensburg
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Aus der deutschen Vorzeit.
Beim Eintritt der Wintersonnenwende, wo Fro sich anschickt, die belebende Sonne der Erde wieder zu nähern, wurde ihm zu Ehren das Julsest an zwölf geweihten Nächten gefeiert. Für dieses Fest war in jedem Hause ein weißer Eber als Opfertier gezogen worden, dem man die Borsten vergoldete. Am Nachmittage des Hauptfestes löschte man das Feuer in den Wohnungen aus, zog hinaus auf eine Wiese, wo ein Eichenpfahl eingeschlagen wurde, in welchen man ein neues Rad mit seiner Achse einließ, das neun Speichen hatte- Das Rad war mit Stroh umwunden und wurde von neun Jünglingen und Jungfrauen mit Stricken von Osten nach Westen, dem Laus der Sonne entsprechend, gedreht, bis sich die Achse entzündete und das Stroh entflammte. Dann steckten die Versammelten unter lautem Jubel ihre Fackeln in Brand und trugen die geheiligten Flammen in die Häuser, wo der Julblock auf dem Herde für ein neues Jahr wieder entzündet wurde. Wie Menschenmacht ans dem toten Holze die Flammen hervorzubrechen zwang, so ruft sie, nach ihrem Glauben, auch Fro aus dem Tagesgestirn wieder hervor, damit die Sonne von neuem neun Monate siegreich strahle. Über dem brennendenjulblockwurde der'geweihte Eber gebraten, mit den vergoldeten Borsten wurden die Hausgenossen beschenkt. Die rechte Hand aus das Haupt des Ebers gelegt, schwuren die Hausgenossen einander Liebe, Treue und Gehorsam, worauf das bereitete Opfertier verzehrt wurde und der Metbecher zu Ehren des Gottes kreiste. Frigg aber (Frau Holde), Odins Gemahlin, besichtigte während des Festes der zwölf Nächte im Umzuge das Hauswesen, wo sie die fleißigen Frauen und Jungfrauen segnete, während sie den lässigen allerlei Ungemach zuschickte.
Die heidnischen Feste sind in christliche umgewandelt oder verdrängt worden, aber manche der mit denselben verbundenen Gebräuche haben sich im Volke bis zur Gegenwart erhalten.
§. 3. Die ecjlea äampfe zmslüm Germanen ntuf Kölnern.
Cimbern und Teutonen. Die ersten germanischen Völkerschaften, welche mit den Römern feindlich zusammenstießen, waren die Cimbern und Teutonen. Die Cimbern waren vom Norden Deutschlands nach dem Süden ausgewandert, um sich in Italien neue Wohnsitze zu suchen. Sie waren bis zu den Ostalpen vorgedrungen, als sie in dem heutigen Kärnten auf die Römer trafen, welche von Süden her die daselbst wohnenden Kelten unterworfen hatten. Als sie von den Römern Wegweiser nach Italien verlangten, führten diese dieselben irre, um sie zu vernichten. Die Cimbern aber rächten die Treulosigkeit, indem sie die Römer unter ihrem Konsul Papirius Carbo bei Noreja in der Nähe von Klagensurt 113 v. Chr. vollständig besiegten. Doch anstatt jetzt geradeswegs nach Süden zu ziehen, wandten sie sich der Nordseite der Alpen entlang nach Westen und fielen in Gallien ein, wo sie nacheinander vier römische Heere schlugen. Von Gallien zogen sie nach Spanien, wurden dort aber zurückgewiesen
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Extrahierte Personennamen: Holde Odins_Gemahlin Papirius_Carbo Chr
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stantinopel erkaufte von ihm den Frieden gegen einen schweren jhrlichen Tribut Darauf zog der Hunnenknig unter schrecklichen Verwstungen durch Osterreich und Bayern und berschritt bei Konstanz den Rhein. Besonders schwer hatte auch das Elsa von seinen Horden zu leiden, und noch heute erzhlt manche Sage von den Greueln, die die Hunnen verbt haben. Endlich vereinigten sich die Völker des ganzen Abendlandes unter dem tapfern rmischen Feldherrn Aetius und dem Westgotenknig Theoderich. Auf den katalaunischen Gesilden, bei dem hentigen Chalons an der Marne kam es im Jahre 451 zu einer blutigen Vlkerschlacht. 160 000 Leichen bedeckten den Kampfplatz. Die Erbitterung der Streiter war so groß, da nach der Sage die Geister der Erschlagenen in der Luft den Kampf fortsetzten. Die Hunnen wurden geschlagen, und das Abend-land war gerettet. Grollend zog Attila der den Rhein wieder nach Ungarn zurck.
Zug nach Italien. Schon im folgenden Jahre brach der frchter-liche Hunnenknig in Italien ein. Er eroberte und zerstrte die blhende Stadt Aqnileja. Die erschreckten Bewohner flchteten in die Lagunen des adriatischen Meeres und legten dort den Grund zu der heutigen Stadt Venedig. Unter furchtbaren Verheerungen zog Attila weiter und belagerte die Stadt Rom. Da zog Papst Leo der Groe an der Spitze einer Gesandtschaft dem Wterich entgegen. Durch Bitten und ernste Er-Mahnungen suchte er ihn zu bewegen, die Stadt zu verschonen. Und wirklich lie sich der Furchtbare gegen eine Geldsumme zur Umkehr be-wegen. Er zog wieder nach Ungarn zurck und starb schon im folgenden Jahre. Sein Leichnam wurde in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in eilten silbernen und beide in einen eisernen. An seinem Grabe aber wurden alle Arbeiter umgebracht, damit keiner die Ruhesttte des Hnnnenknigs verrate. Nach seinem Tode zerfiel sein groes Reich.
7. er heilige Bonifatius.
Siebenhundert Jahre nach der Geburt Christi waren unsere Vor-fahren zum grten Teil noch Heiden. Die Hauptgottheiten, die sie ver-ehrten, waren: Wodan, der Gott des Himmels; Donar, der Gott des Gewitters; Ziu, der Gott des Krieges; und Freia, die Gttin der Liebe. Die Germanen verehrten ihre Götter nicht in Tempeln, sondern in heiligen Wldern, unter uralten Bumen und an geweihten Opfersteinen. Hier brachten sie ihnen Opfer dar, die aus Feldfrchten und Tieren, zuweilen aber auch aus gefangenen Feinden bestanden.
Die Lehre des Evangeliums wurde unfern heidnischen Vorfahren durch fromme Glaubensboten verkndigt. Nur mit Evangelienbuch und
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